– vereinsamt –

 

– Eine Interpretation –
(Holzpappe, Knete, Modelleisenbahn, Holzstäbe, Acrylfarbe, Selbst, Mond))

Vereinsamt / Friedrich Nietzsche 1884

weitere Titel:

der Freigeist / Abschied und Heimweh / Die Krähen schrei´n / Aus der Wüste

Die Krähen schrei’n
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnei’n –
Wohl dem, der jetzt noch — Heimat hat!

Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist du, Narr,
Vor Winters in die Welt entflohn?

Die Welt — ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.

Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.

Flieg, Vogel, schnarr
Dein Lied im Wüstenvogel-Ton! –
Versteck, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!

Die Krähen schrei’n
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnei’n,
Weh dem, der keine Heimat hat!

– Der Tod des Narcissus und der Echo –

selbstgemachtes Marionettenprojekt basierend auf einem Excerpt aus Carpenter´s Narcissus.

„And on Narcissus fell the fair nymph’s ban;
For while within the waters he did scan
Some dreamworld wonder, in that lake-born land Dimly discerning his own image stand,
He knew it not;
but deemed that some fair maid
Upon the nether shadow-marge delayed,
And in love-cravings for that unattained
Fanciful beauty, his own beauty waned
And wasted with desire unsatisfied;
Whereof at length himself had surely died,
But that the Gods took pity in that hour
And so transformed him to the fashionof a flower.“

alles selbst gemacht außer Hingtergrundmusik – epidemicsound
zwecks copyright.

an den mond

– An den Mond –

eigene Interpretation
in Bild, Spiel und Sprache.
Basierend auf dem Gedicht von

Johann Wolfgang von Goethe

Text:

Füllest wieder Busch und Tal
Still mit Nebelglanz,
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz;

Breitest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick,
Wie des Freundes Auge mild
Über mein Geschick.

Jeden Nachklang fühlt mein Herz
Froh‘ und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud und Schmerz
In der Einsamkeit.

Fließe, fließe, lieber Fluß!
Nimmer werd ich froh,
So verrauschte Scherz und Kuß,
Und die Treue so.

Ich besaß es doch einmal,
Was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Qual
Nimmer es vergißt!

Rausche, Fluß, das Tal entlang,
Ohne Rast und Ruh,
Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu,

Wenn du in der Winternacht
Wütend überschwillst
Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.

Selig, wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt,

Was, von Menschen nicht gewußt
Oder nicht bedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.

entstanden 1778 oder 1788

Greenscreen-Projekt

alles selbst gemacht außer
Hintergrundgeräusche:
epidemicsound / autumn field in england evening